Canon EF 100-400 f4,5-5,6 L IS USM


Mein kleiner Erfahrungsbericht zum Canon EF 100-400 L IS USM.
Bildwinkel (diagonal) 24°-6,1°
Nahgrenze (cm) 180
Vergrößerung 1:5
Filtergröße (mm) 77
Durchmesser (mm) 92
Länge (mm) 189
Gewicht (g) 1510

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Bemerkung:
Ich habe drei Anläufe gebracht um ein Exemplar zu bekommen welches meinen Ansprüchen genügte. Hilfreich waren dabei die Vergleiche zum Sigma 80-400.

Erster Eindruck:
Zunächst geht es ans auspacken. Das Objektiv verbirgt sich in einer zierlichen Weissgrauen Tasche. Nach dem Öffnen dieser Tasche kommt das Objektiv in seiner ganzen Größe heraus. Eine Gegenlichtblende, Stativschelle und ein Schulterriemen für die Tasche gehören zum Lieferumfang.
Da es sich um ein Schiebezoom handelt, ist der Focus- und Zoomring ein und die selbe Einrichtung. Zum zoomen wird die konplette Mechanik vor und zurück geschoben. Das Scharfstellen geschieht durch drehen dieser Ringes. Ein Manueller Fokuseingriff ist immer möglich (FTM). Der Autofocus ist leise und Treffsicher.
Mit einer Anfangslichtstärke von 4,5 und einer Endlichtstärke von 5,6 ist das Canon EF 100-400 kein Lichtwunder. Beim Einsatz mit dem 1,5 Fach Konverter ergibt sich eine End Brennweite von 600mm bei einer Lichtstärke von f8. Der Autofokus arbeitet an meiner EOS30D damit sogar weitgehend einwandfrei. Das liegt aber daran das mein Kenko Konverter die "verlorene" Blendenstufe nicht an die Elektronik weiter meldet. Oftmals ergeben sich dadurch aber Fehlbelichtungen, die mit einer Blendestufe unterbelichten korrigiert werden können.

Der Bildstabilisator arbeitet einwandfrei und nahezu ohne Geräusch. Die Freihand Ergebnisse bei langen Brennweiten und langen Belichtungszeiten können sich sehen lassen.
Die Stativschelle lässt sich abnehmen und verdrehen. Das ist auch nötig, da bei Freihandaufnahmen die Stativschelle der linken Hand im Weg ist. Dazu habe ich die Schelle um 90° nach rechts gedreht.
Die Bildqualität ist abslout Spitze. Doch leider waren nicht alle Exemplare die in testen konnte gleich gut. Zwei gebrauchte Exemplare hatten teilweise erhebliche Scharfeeinbrüche. Das letzte neu gekaufte Exemplar war dann endlich eine Superlinse. Schon bei Offenblende und längster Brennweite war es absolut scharf. Abblenden brachte nur wening und ab Blende 11-16 schlägt dann die Beugungsunschärfe erbarmungslos zu.
Bei häufiger Verwendung des Bildstabilisators empfiehlt es sich mindestens einen Ersatzakku mitzuführen, da der Einsatz doch stark an der Akkukapazität zehrt. Besonders die kleinen Akkus der EOS350D und EOS400D sind da ganz schnell leer. Mit der bei mir aktuellen EOS30d und ihren riesigen Akkus ist das aber auch kein Problem.
Das Gewicht ist nicht störend auch wenn viele das behaupten. Im Gegenteil, ich komme mit einer Schweren Linse besser zurecht wie mit einem Leichtgewicht (daher war das Kit Objektiv nichts für mich). Das mag an den schweren analogen Ausrüstungen liegen mit den ich bisher gearbeitet habe.
Die Bedienung ist denkbar einfach. Ein Schalter mit dem der Bildstabilisator ein- und ausgeschaltet werden kann und einer mit dem man den Modus (1 - Horizontale + Vertikale Stabilisierung, 2 - nur Horizontale Stabilisierung) festlegt. Zusätzlich gibt es einen AF Schalter um den AF notfalls zu deaktivieren.

Entscheidungsweg:
Warum ist aber meine Entscheidung auf diesen "Glasklotz" gefallen?

Im Prinzip ist die Entscheidung zum EF 100-400 die gleiche wie beim Sigma 80-400. Ich habe das EF 100-400 L IS USM als Ersatz für das Sigma AF 80-400 EX OS angeschafft. So viele Alternativen gibt es in dem Brennweitenbereich über 300mm nicht.
Mehr dazu im Vergleich beider Objektive.




Praxiseinsatz:

400mm am 1,6er Crop ist schon eine gewaltige Tele Brennweite (~640) und da ist trotz Bildstabilisators, der den Freihandbetrieb zwar erleichtert, ein stabiles Stativ empfehlenswert.
Ein wenig Eingewöhung ist aber nötig um mit der Linse gute Bilder zu machen. Die Kinffe hat man aber schnell raus. Besonders beim einfangen von bewegten Zielen muss man kräftig üben und den Bildstabilisator schnell ausschalten oder auf Stellung "2" bringen.

Trotzdem lassen sich auch Freihand gute Ergebnisse erzielen.


Testaufnahmen:

Alle Aufnahmen sind von einem Stativ aus gemacht.
Blendenvorwahl, Bildstabilisator ausgeschaltet.
Der Autofocuspunkt liegt auf dem Barcode
Die Ausschnitte sind alle knapp über dem Autofocuspunkt entnommen.


Canon EF 100-400 L IS USM bei 400(640)mm; Blende 11
(verkleinert auf 600x400 Pixel)
Canon EF 100-400 bei 400mm, Blende 11




100% Crops (200x200 Pixel)
Blende 5.6
Canon 100-400@400 f 5.6
Blende 8
Canon 100-400@400 f 8
Blende 11
Canon 100-400@400 f 11



Blende 16
Canon 100-400@400 f 16
Blende 22
Canon 100-400@400 f 22
Blende 32
Canon 100-400@400 f 32



Canon EF 100-400 L IS USM bei 400mm mit Kenko C-AF 1,5x Teleplus SHQ DG Konverter
Entspricht also 600(960)mm (verkleinert auf 600x400 Pixel)
Canon EF 100-400 bei 400mm, Blende 11




100% Crops (200x200 Pixel)
Blende 5.6
Canon 100-400@600 f 5.6
Blende 8
Canon 100-400@600 f 8
Blende 11
Canon 100-400@600 f 11



Blende 16
Canon 100-400@600 f 16
Blende 22
Canon 100-400@600 f 22
Blende 32
Canon 100-400@600 f 32

Probleme:

Zwei vorher gebraucht gekaufte Exemplare hatten leichte Schärfeprobleme. Nicht das die beiden schlecht gewesen wären, aber sie trübten meinen Eindruck von einem "L" Objektiv schon gewaltig.


© 2007 Bertil Kraft